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Für die Bulgaren in Hamburg ist das Kyrillische das „Alphabet des Friedens“

Das zweite Jahr in Folge wird das „Festival der Buchstaben“ viele in Deutschland lebende Bulgaren vereinen. Die Initiative ergriff eine Gruppe Landsleute in Hamburg. In diesem industriellen Zentrum Deutschlands haben sich Menschen mit bulgarischen Wurzeln zu einer Gruppe namens „Zaedno“ (zu Deutsch „Gemeinsam“) zusammengefunden, um sich über das Internet für ihre Gemeinschaft einzusetzen. Ihr gemeinsamer Wunsch ist es, zur Aufrechterhaltung des bulgarischen Bewusstseins unter den Auslandsbulgaren beizutragen. Ihre nächste Initiative steht mit dem 24. Mai in Verbindung, an dem die Bulgaren das Werk der heiligen Brüder Kyrill und Method, das bulgarische Alphabet und die slawische Literatur würdigen.

Der 24. Mai ist im Herzen eines jeden Bulgaren etwas Besonderes und wird an den Schulen in ganz Bulgarien ausgesprochen festlich begangen, weil sich gerade dort vor den Menschen die Türen zu Büchern, Wissen und Kultur öffnen. Es ist auch ein Fest für unsere Landsleute im Ausland, auch wenn dieser Tag in den Ländern, in denen sie leben, meist ein normaler Arbeitstag ist. Deshalb werden die Initiativen der Bulgaren im Ausland häufig an den Wochenenden vor oder nach dem 24. Mai organisiert. Das Hamburger „Festival der Buchstaben“ findet in diesem Jahr am Sonntag, den 29. Mai statt.

Die Idee besteht darin, Menschen zusammen zu bringen, die gemeinsam die schönsten Teile dieser Stadt besuchen, die oft als „Tor zur Welt“ bezeichnet wird. An einigen Orten wird es Bühnen mit Kammermusikaufführungen, offene Unterrichtsstunden für Kinder in Tanz und Gesang, Theater, Puzzle mit Texten in bulgarischer Sprache, Ausstellungen und viele Begegnungen im Geiste der bulgarischen Schrift, Bildung und Kultur geben.

„In diesem Jahr ist die gesellschaftliche Lage, in dem wir leben, zu ernst, als dass wir nicht darauf eingehen könnten. Aus diesem Grund lautet unser Motto „Buchstaben für den Frieden“, erklärt der Initiator des Festivals Christo Karabadjakov, der seit über 20 Jahren in Deutschland lebt.

Christo Karabadjakov

„Wir wollen daran erinnern, dass die heiligen Brüder Kyrill und Method zu den Ersten gehören, die die Völker Europas vereint haben. Die Missionen ihrer Schüler in Großmähren und dann in Bulgarien deutlichen, wie ihre Arbeit – das Alphabet – Völker vereint und nicht getrennt hat. Mit unserer Initiative hier geben wir auch ein Signal an unsere Freunde in der Ukraine, dass wir mit ihnen eins sind und sie unterstützen. Mehr als 12.000 registrierte Bulgaren leben in Hamburg. Es gibt auch große Gemeinschaften von Russen, Serben und Ukrainern, und viele weitere sind seit Februar hinzugekommen. In dieser Stadt leben besonders viel Slawen. Deshalb ist das Programm des Festivals auf die Menschen aus den slawischen Gemeinschaften ausgerichtet. Ihnen gilt unsere besondere Einladung.“

Bereits am 11. Mai begannen in der bulgarischen Gemeinschaft in Deutschland die Feierlichkeiten zum Werk und in Angedenken an die heiligen Brüder Kyrill und Method.

Die bulgarische Kirche in Hamburg ehrt die Heiligen entsprechend der orthodoxen Tradition bereits am 11. Mai, während die bulgarische Sonntagsschule den 24. Mai auf ihr Weise begeht. Die Initiativen der aktiven jungen Bulgaren von „Zaedno“ scheinen beide Feiertage zu vereinen. Damit bringen sie auch ihr modernes Verständnis für Kultur und Traditionen zum Ausdruck und lassen sie in den Alltag des Menschen von heute geschickt einfließen.

„Und so organisieren wir eine Art Wanderfest in Form eines Spaziergangs von der Schule bis zu unserer Kirche in Hamburg. Wir versuchen, mehr Menschen für unsere Initiative zu gewinnen, indem wir sie zu einem solchen Spaziergang entlang der festgelegten Route einladen. Nach dem ersten Festival im vergangenen Jahr haben wir festgestellt, dass nicht nur die Bulgaren in Hamburg nach einer solch außergewöhnlichen Begehung des Fests dürsten. Es ist erfreulich, dass wir sie nun erneut zu einem Beisammensein und einer gemeinsamen Feier einladen können“, erzählt Christo Karabadjakov.

In Deutschland stößt die bulgarische Initiativgruppe „Zaedno“ für jede ihrer Veranstaltungen auf viel Verständnis und Unterstützung. Anlässlich des „Festivals der Buchstaben“ wird eine der Stationen des einzigartigen Umzugs im Hof der Universität Hamburg sein. Laut Christo Karabadjakov war die Unterstützung von deutscher Seite bedingungslos. Die Gastgeber erklärten sich sofort bereit, alle verfügbare Infrastruktur und benötigtes Material bereitzustellen, nur um den Plan der Bulgaren zu verwirklichen. Das gibt unseren Landsleuten in Hamburg die Gewissheit, dass sie angesehen und geschätzt und absolut gleichberechtigt sind. In letzter Zeit sei in Deutschland sogar ein verstärktes Interesse an Bulgarien festzustellen. Daher ist zu vermuten, dass das „Festivals der Buchstaben“ am 29. Mai von vielen deutschen Bürgerinnen und Bürgern besucht werden wird.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: zaedno.hamburg, Facebook /@Zaedno.Hamburg, dveri.bg




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