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Der König der Blumen ist ein Bulgare und lebt in Melbourne

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Foto: Privatarchiv

„Was immer du sagst, sag es zärtlich, wie eine Blume!“ Das empfiehlt Gantscho Taskow, der sein Leben der Kunst und Schönheit gewidmet hat. Unser Landsmann lebt in Melbourne, Australien, wo er wegen seiner bezaubernden Blumeninstallationen, die ihm auf Blumenausstellungen in der ganzen Welt viel Anerkennung eingebracht haben, als König der Blumen bekannt ist. Die jüngste Kreation des Phytotherapeuten war seine riesige Blumenkomposition „Erschaffung“ auf der „Melbourne International Flower and Garden Show“ , die vor wenigen Tagen stattfand.

„Ich befasse mich mit Ästhetik und Modeillustration, Grafik und Malerei, ich habe alle Kunststile durchlaufen“, sagte Gantscho Taskow. Obwohl er seit mehr als vier Jahrzehnten am anderen Ende der Welt lebt, trägt er Bulgarien im Herzen und reist oft in seine Heimatstadt Kjustendil, wo er vor 72 Jahren geboren wurde:

„Ich habe nicht einmal meinen Namen geändert. Hier hat man Probleme, ihn auszusprechen und seine Schreibweise ist spezifisch. Deshalb hat man mir vorgeschlagen, mich Ganny Toscani zu nennen. Das ist mir aber zu italienisch und es sagt mir einfach nicht zu. „Wie wär's dann mit Garry Thomson?“. Das ist wiederum sehr englisch, ich fühle mich aber als Bulgare und will Gantscho heißen. Denn Bulgarien ist mein Heimatland. Es stimmt, ich bin in einem totalitären Regime aufgewachsen, aber ich liebe es trotzdem, es ist ein sehr schönes Land“, sagte Gantscho Taskow.

Sein Sinn für Ästhetik manifestiert sich auch in seinem Garten, wo  er Blumen aller Art gepflanzt hat, einschließlich der bulgarischen Rose und auch Gemüse anbaut. Ein Teil dieses Reichtums landet auf seinem Teller, ein anderer verwandelt sich in bunte Skulpturen. „Phytodesign ist eine jungfräuliche Kunst, es gibt darin weder Kitsch noch Dekadenz“, behauptet der berühmte Bulgare, der regelmäßig in Bulgarien eigene Installationen ausstellt. 2019 hat Gantscho Taskow eine Phytodesign-Ausstellung in Sofia eröffnet und mit dem Erlös daraus wurden Häuser für Waisenkinder im Dorf Ledenik bei Weliko Tarnowo gebaut, erfahren wir von ihm. Sein Schaffen ist vielschichtig und korrespondiert sehr oft mit seiner Liebe zur Heimat. Auf den 24. Mai, den Tag des slawischen Schrifttums und der bulgarischen Kultur, einen unserer beliebtesten Feiertage, bereitet sich der Künstler folgendermaßen vor:

„Schon jetzt habe ich eine Ausstellung vorbereitet. Sie wird „Auch wir haben der Welt etwas geschenkt“ heißen. Sie wird auf altem Pergament in 13 slawischen Sprachen mit Psalmen aus der Bibel und mit Fresken auf Holz sein, wo es auch Psalmen geben wird, aber aus der Bibel von Slawejkow, in Verbindung mit ihrem 150-jährigen Jubiläum. Meine andere Ausstellung ist eine Grafik, die der rhythmischen Sportgymnastik gewidmet ist, einem der modernen Wahrzeichen Bulgariens. Letzten Sommer hatte ich eine Ausstellung zu diesem Thema in Kjustendil. Die Stadt ist nicht nur eine Wiege der Kunst und der Künstler, sondern auch der rhythmischen Sportgymnastik, denn sie hat über 20 Gymnastinnen in unsere Nationalmannschaft gebracht. Die Eröffnung dieser Ausstellung wird am 1. Oktober in Melbourne sein. Im Jahr 2022 habe ich sie in Sydney präsentiert, wo sie mit großem Interesse aufgenommen wurde und der Kulturminister sich sogar zwei Bilder gekauft hat“, so Gantscho Taskow.

Sein Schaffen ist stets mit Wohltätigkeit und Unterstützung verschiedener Zwecke verbunden. Im Jahr 2022 präsentierte der Bulgare im kanadischen Vancouver auf Einladung der Welttierschutzorganisation 12 Aquarelle von bedrohten Tierarten in Australien. Die Einnahmen daraus spendete er für den Schutz dieser Tiere. Gantscho Taskow ist ein vielseitiger Künstler mit unterschiedlichen Talenten. In den späten 1980er Jahren war er zweimal persönlicher Designer von Lady Diana. Auf die Frage, wie er sie in Erinnerung hat, antwortete er:

„Sie war sehr nett, natürlich, ungezwungen, schüchtern, deshalb nannte man sie Prinzessin des Volkes. Wenn das königliche Protokoll nicht wäre, hätte sie sich wie eine einfache, moderne, kultivierte junge Dame verhalten. Ich habe sechs Abendkleider für sie entworfen. Ich habe immer noch ihre Wohltätigkeitsbriefe und beabsichtige, sie in London zu versteigern, weil ich damit Menschen helfen möchte, insbesondere verstoßenen Waisenkindern“, so Gantscho Taskow abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv von Gantscho Taskow




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