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150. Todestag des Freiheitsapostels Wassil Lewski

Radio Bulgarien zeigt, wie die Bulgaren in aller Welt Wassil Lewski sehen

Der Held ist lebendig in den Herzen der Kinder mit bulgarischen Wurzeln, die im Ausland leben

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Foto: Die bulgarische Schule „Wassil Lewski“ in Saarbrücken

Bulgariens geliebtester Sohn, der Freiheitsapostel Wassil Lewski, ist eine Inspiration für Generationen von Bulgaren. Dieses Jahr hat „Radio Bulgarien“ Kinder aus bulgarischen Schulen im Ausland, deren Schirmherr Wassil Lewski ist, gebeten, ihre Gedanken über unseren Nationalhelden niederzuschreiben, Videos über ihn zu machen, einen Aufsatz oder ein Gedicht über Wassil Lewski zu lesen, ein Lied zu singen oder Lewski zu zeichnen. Unsere Initiative ist Teil des nationalen Programms zum Gedenken an den 150. Todestag des Helden, das vom Kulturministerium der Republik Bulgarien unterstützt wird.

Zehn bulgarischeSchulen haben sich an der Initiative beteiligt und uns an ihrem Unterricht in Heimatkunde teilhaben lassen. Wir haben darüber in schönen Multimedia-Beiträgen berichtet, die auf unserer Internetseite in der Rubrik „Gedanken an Lewski“ zu finden sind.

„Durch die gemeinsame Initiative mit den Sonntagsschulen im Ausland zeigt „Radio Bulgarien“ unseren Landsleuten hier, dass die Bulgaren im Ausland ihre Geschichte und ihre Helden nicht vergessen“, betonte der Chefredakteur von „Radio Bulgarien“ Krassimir Martinow.

Krassimir Martinow

Es ist erstaunlich, mit wie viel Inbrunst und Gefühl die bulgarischen Kinder über den Freiheitsapostel sprechen. In ihren Augen ist er ein echter Superheld:

„Die Älteren sehen in Wassil Lewski eine politische Figur, die Jüngeren eine Fiktion, eine Märchengestalt. Am meisten Spaß macht es, mit Kindern im Alter von 10-11 Jahren über Wassil Lewski zu sprechen, weil sie nicht glauben können, dass es einen solchen Mann tatsächlich gegeben hat, der das Charisma hatte, so viele Bulgaren mitzureißen und zudem sehr intelligent, belesen, sprachgewandt, gut aussehend und fit genug war, um in allen Jahreszeiten lange und beschwerliche Touren auf sich zu nehmen und von Ort zu Ort durch ganz Bulgarien zu ziehen und die Menschen für die Befreiung des Vaterlands zu begeistern. Deshalb sagte eines der Kinder, es stelle sich Wassil Lewski als Superhelden vor und beschrieb ihn sogar als Märchengestalt mit lila Haaren und orangefarbener Kleidung“, sagte Daniela Georgiewa, Vorsitzende der Bulgarischen Vereinigung „Wassil Lewski“ in der irischen Stadt Shannon, die dort eine Sonntagsschule für die Kinder unserer Landsleute unterhält, gegenüber „Radio Bulgarien“.

Viele der Kinder unserer Landsleute im Ausland wurden dort geboren, oft in gemischten Familien, so dass Bulgarisch oft ihre zweite, zuweilen sogar dritte Sprache ist. Ungeachtet der Sprachschwierigkeiten zeigen die Aufnahmen, Interviews und Videos, die uns erreicht haben, den Eifer und die Beflissenheit der Kinder, ihr Wissen über unseren Nationalhelden Wassil Lewski und ihre bulgarische kulturelle Zugehörigkeit an den Tag zu legen.

„Die patriotische Erziehung im Ausland beginnt mit dem allerersten Buchstaben, dem ersten Lied und dem ersten Gedicht, die ein Kind über Bulgarien lernt“, erklärte Bisserka Iwanowa. Sie ist Lehrerin an der ältesten bulgarischen Sonntagsschule in Paris, die den Namen von Wassil Lewski trägt. Bisserka Iwanowa sagte, dass die Kinder sehr motiviert sind, mehr über Bulgarien zu erfahren und unsere Sprache zu sprechen:

„Das kommt von der Familie, von der Beziehung, die sie zu Bulgarien haben. Und das das erste Motiv ist, während der Ferien sich problemlos auf Bulgarisch verständigen zu können, zu verstehen, was sie sehen, ihre Erlebnisse zu schildern. Denn ohne Sprachkenntnisse geht die Verbindung verloren“, so Bisserka Iwanowa gegenüber „Radio Bulgarien“.

Milena Wesenkowa ist eine von vielen Landsleuten, die mit dem Wunsch nach einer lichten Zukunft unser Land verlassen haben. Vor mehr als 23 Jahren ist sie nach Großbritannien ausgewandert. Dort lernte sie ihren Mann kennen, der ebenfalls Bulgare ist. Sie gründeten eine Familie, bekamen Kinder und eröffneten eine bulgarische Schule in Barking, East London (UK). Den Namen der Schule wählten sie ohne zu zögern – Bulgarische Schule „Wassil Lewski“ und das aus gutem Grund:

„Ich stamme aus dem Dorf Wojnjagowo, wo Wassil Lewski als Lehrer unterrichtet und den Kindern Lesen und Schreiben beigebracht hat. Bis heute gibt es dort ein Haus, die jeder als „Die Schule“ kennt. Außerdem trug die Schule in Wojnjagowo, wo ich gelernt habe, ebenfalls den Namen unseres Freiheitsapostels. Und als mein Mann und ich viele Jahre später beschlossen haben, eine bulgarische Schule in London zu gründen, stand sofort fest, wie ihr Name lauten sollte“, erinnert sich Milena Wesenkowa.

Abgesehen von den historischen Fakten und Ereignissen sind für die heutigen bulgarischen Kinder in Barking und bestimmt auch für die restlichen Kinder unserer Landsleute in aller Welt, jene Geschichten am interessantesten, die vom Charakter und Mut des Diakons zeugen - wie er sich auf unterschiedlichste Art verkleidete, um seinen osmanischen Verfolgern zu entkommen, wie er sich verhielt, als er gefangengenommen wurde, wie er die Kinder in der Schule in Wojnagowo unterrichtete, während sie auf Sandtafeln schrieben und wie er ihnen Lieder vorsang – alles rein menschliche Geschichten, die das Bild einer großen Persönlichkeit zeichnen und ein Leben lang im Erinnerung bleiben. Und die Inspiration der Kinder kommt auch in ihren Videos über Wassil Lewski zum Ausdruck:

Diese Veröffentlichung erfolgt im Rahmen eines Projekts, das mit der finanziellen Unterstützung des Kulturministeriums im Rahmen des Nationalen Programms zum Gedenken an den 150. Todestag von Wassil Lewski realisiert wurde.

Zusammengestellt von: Elena Karkalanowa

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Die bulgarische Vereinigung „Wassil Lewski“ in Shannon, Die bulgarische Schule „Wassil Lewski“ in Saarbrücken, bgshkolo.co.uk, Die bulgarische Schule in Southampton, Die bulgarische Schule „Wassil Lewski“ in Saragossa, Spanien,Die bulgarische Schule „Wassil Lewski“ in Paris, Die Christo-Botew-Schule in New York, Archiv


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