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Die alten Strukturen von Harman Kaja und Asara in den Ost-Rhodopen „sprechen“ mithilfe von Lidar

Harman Kaja
Foto: Stanislawa Georgiewa

Zum ersten Mal wurden zwei der geheimnisvollsten archäologischen Stätten in den Ost-Rhodopen im Detail aus der Luft untersucht. Bulgarische Archäologen fotografierten den Harman-Kaja-Felskomplex in der Nähe des Dorfes Biwoljane und die antike Festung Asara in der Nähe des Dorfes Tatul mit Lidar. Die Technologie nutzt Laserstrahlen, um das Gelände zu scannen und es virtuell von der Vegetation zu „befreien“, um von Menschenhand geschaffene Strukturen und Gebäude zu identifizieren.


Digitale Luftaufnahmen werfen neues Licht auf die tausendjährige Geschichte von Harman Kaja – einem der größten in den Felsen gehauenen prähistorischen Kultkomplexe in den östlichen Rhodopen. Über das Objekt ist noch zu wenig bekannt.

Harman Kaja umfasst so genannte Mutterleibhöhlen, rechteckige und runde Becken, trapezförmige Nischen, Aussichtsplattformen und andere von Menschenhand geschaffene Objekte.

Nach der ersten Verarbeitung der Luftbilder seien einige neue Objekte entdeckt worden, erfahren wir vom Leiter der Studie, den außerordentlichen Professor Georgi Nechrisow vom Nationalen Archäologischen Institut an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.

Doz. Georgi Nechrisow und Todor Bojadschiew

„Irgendwann begannen die Menschen an diesem Ort, verschiedene Strukturen zu bilden. In der zentralen Felsgruppe sehen wir Strukturen, die denen aus Perperikon sehr ähnlich sind. Dort gibt es Fundamente eines Gebäudes. Man kann sogar die Schwelle sehen, von der aus man den Raum betritt. Unser Ziel ist es, die Grenze des Komplexes festzulegen. Es ist nicht nur das, was wir sehen“, erzählte Prof. Georgi Nechrisow in einem Interview mit Stanislawa Georgiewa von BNR-Kardschali.


Laut Wissenschaftlern ist Harman Kaja mit Perperikon vergleichbar und möglicherweise sogar flächenmäßig größer. Bei einer der wenigen Untersuchungen der Stätte im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurden Spuren prähistorischen Lebens in der Gegend entdeckt.

„Die Keramik, die wir im Boden gefunden haben, zeigt, dass sie sehr lange benutzt wurde. Am häufigsten stammt das Material aus der frühbyzantinischen Zeit und der Spätantike. Wir konnten aber auch Gefäße aus früherer Zeit finden, meist prähistorische Gefäße, was die Annahme bestätigt, dass der Ort bereits am Ende des Chalkolithikums bewohnt war. Aber die Einschnitte in den Felsen setzten sich auch später fort“, behauptet Prof. Georgi Nechrisow.



Die meisten Wissenschaftler vermuten, dass Harman Kaja den Menschen als astronomischer Stützpunkt oder Observatorium gedient hat, sagte der Archäologe Milen Kamarew vom Regionalhistorischen Museum in Kardschali, der an der „Luftexpedition“ mit Lidar teilgenommen hat.

„Im Harman Kaja sehen wir in Felsen gehauene Räume. Wir wissen vorerst nicht, wofür sie genutzt wurden. Das Gelände könnte für Tourismus und Wissenschaft genutzt werden, und die Gemeinde Momtschilgrad hat mit der Investition in dieses Forschungsprojekt klug gehandelt”, betont Milen Kamarew.


“Die ersten Ergebnisse der Dreharbeiten an der anderen archäologischen Stätte in der Gegend, der Festung Asara in der Nähe des Dorfes Tatul, sind beeindruckend. Die Festung hat eine visuelle Verbindung mit Harman Kaja. Auf Asara entdeckte das Lidar eine Festungsmauer.  Leider ist über diese Stätte nicht viel bekannt, da dort keine archäologischen Untersuchungen durchgeführt wurden. Was wir an der Oberfläche finden, sind Keramikfragmente, von denen wir höchstwahrscheinlich erwarten können, dass sie aus vormittelalterlichen Zeiten stammen”, fügte Milen Kamarew hinzu.


“Im Prinzip begannen alle unsere ähnlichen Felsdenkmäler ab dem späten Chalkolithikum zu funktionieren. Als Prähistoriker hoffe ich sehr, dass wir in zukünftigen Studien auf Funde aus dem Chalkolithikum stoßen“, sagte Milen Kamarew abschließend.


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Text: Weneta Nikolowanach einem Interview von Stanislawa Georgiewa, BNR-Kardzhali

Fotos: Stanislawa Georgiewa, BNR-Kardzhali 

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Georgetta Janewa





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