Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Wahlen 2024

Bulgaren in Australien wählen

7
Das Wahllokal in Brisbane
Foto: persönliches Archiv

Die Wahlen in Australien verlaufen reibungslos. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu früheren Wahlen geringer. Wahllokale gibt es in Sydney, Melbourne, Perth, Brisbane und in der bulgarischen Botschaft in der Hauptstadt Camberra. In Neuseeland können unsere Landsleute ihr Wahlrecht nur in Auckland, der größten Stadt, ausüben. 

Wahllokal in Melbourne
"Die Menschen hier sind bereits wahlmüde und hoffen, dass es nicht in Paar Monaten erneut Wahlen geben wird. Die meisten sind motiviert, für ein geeintes und stärkeres Bulgarien zu stimmen. Sie hoffen auf ein positives Ergebnis und die Bildung einer Regierung, aber das wird die Zeit zeigen", sagte Mantcho Manew in einem Interview für Radio Bulgarien. Trotz der großen Entfernungen und des Ferienbeginns haben unsere Landsleute mehrstündige Reisen auf sich genommen, um zur Wahl zu erscheinen und das verdiene Respekt, sagte Mantschew und fügte hinzu, dass sogar über 80-jährige Bulgaren ihre Stimme abgegeben haben, aber es Interesse auch unter den jungen Leuten gebe. Das gebe die Zuversicht zu hoffen, dass sie sich für die Geschicke Bulgariens interessieren. 



Die Wahl eines neuen Europäischen Parlaments, dem auch Bulgarien angehört, ist für unsere Landsleute in Australien kein Thema. Aufgrund der gesetzlichen Anforderungen an den Wohnsitz haben nur bulgarische Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in der EU das Recht, für das Europäische Parlament zu stimmen. Das können sie im Wahllokal der bulgarischen Botschaft in Camberra tun. 
Vier Stunden vor Ende des Wahltages ist die Wahlbeteiligung in Brisbane, der drittgrößten Stadt Australiens, ebenfalls deutlich niedriger als bei früheren Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Kalina Bogdanowa, die stellvertretende Leiterin des Wahllokals, sagte für Radio Bulgarien, dass bisher 42 Personen gewählt haben, was eine um 20-30 Prozent niedrigere Wahlbeteiligung sei.

Kalina Bogdanowa
"Für die Menschen, die seit vielen Jahren in Australien leben, ist es wirklich schwer, alle politischen Prozesse in Bulgarien zu verfolgen. Sie sind zu dynamisch. In einem Vier-Jahres-Zyklus sind die Dinge viel einfacher und organisierter, aber wenn Wahlen alle drei, sechs oder neun Monaten stattfinden, ist es schwierig. Viele Menschen erfahren gar nicht, dass es schon wieder Wahlen gibt und das ist einer der Gründe für die niedrige Wahlbeteiligung hier. Der andere Grund ist, dass es bereits eine große Apathie gibt. Wir kommen ein, zwei, fünf Mal zur Wahl und nichts ändert sich“, sagt Kalina Bogdanowa frustriert. Sie vermutet, dass es auch in Bulgarien so ist.
Diejenigen, die wählen gehen, seien Menschen, die fest von der Bedeutung der Demokratie überzeugt sind. Sie empfinden die Pflicht zu wählen als Bürgerpflicht und Recht", sagt Kalina Bogdanowa. Sie selbst lebt seit fast zehn Jahren in Australien und ist heute zum fünften Mal in einem Wahllokal in Brisbane.
"Ehrlich gesagt glaube ich, dass es, wenn ein Volk für ein Menschenrecht gekämpft hat, einschließlich des Wahlrechts, und vor allem, wenn man eine Frau ist, wirklich unverantwortlich ist, sich selbst und seinem Volk gegenüber, zu entscheiden, dieses Recht nicht auszuüben. Andererseits glaube ich, dass mein sehr, sehr, sehr kleiner Beitrag Bulgarien ein wenig besser machen kann."
Für Kalina Bogdanowa bedeutet ein besseres Bulgarien ein europäisches, demokratisches und korruptionsfreies Land. Sie hofft, dass die Persönlichkeiten, die ins künftige Parlament des Landes einziehen werden, kultivierte und gebildete Menschen sein werden, die ihre Entscheidungen nicht unter dem Druck ihrer Parteiführer treffen werden, sondern aus der Vorstellung heraus, in was für einem Land sie leben wollen und vor allem, in was für einem Land ihre künftigen Nachkommen leben wollen.

Übersetzung: Georgetta Janewa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Deniza Satschewa, GERB

Reaktionen im Parlament auf den Vorschlag der PP-DB, die Erteilung eines Kabinettsmandats zu verschieben

Die politischen Kräfte im bulgarischen Parlament kommentierten den Vorschlag der Koalition "Wir setzen die Veränderung fort - Demokratisches Bulgarien" (PP-DB) an den Präsidenten Rumen Radew, die Übergabe des zweiten Mandats für die Regierungsbildung..

veröffentlicht am 16.07.24 um 15:47

Blickpunkt Balkan

Skopje will mit neuer Eisenbahnlinie Fracht aus Europa nach Thessaloniki bringen Der Bau der Eisenbahnlinie entlang des Transportkorridors 10 sei eine Priorität für Nordmazedonien, sagte der mazedonische Verkehrsminister Aleksandar..

veröffentlicht am 12.07.24 um 14:42

Politische Kräfte zur Spaltung der DPS

Die meisten politischen Kräfte im Parlament kommentierten die Erschütterungen in der DPS als ein parteiinternes Problem. Den Worten des Vorsitzenden der GERB-SDS-Fraktion Bojko Borissow nach bietet die Tatsache, dass es ein Problem in dieser Partei..

veröffentlicht am 11.07.24 um 18:23