Die Wiedergeburt der bulgarischen Staatlichkeit nach fünf Jahrhunderten osmanischer Herrschaft ist mit dem Aprilaufstand von 1876 und der zuvor von Wassil Lewski gegründeten Internen Revolutionären Organisation zur Befreiung Bulgarien verbunden.
Nach dem Berliner Vertrag von 1878 lebten die Bulgaren geteilt im Vasallen-Fürstentum Bulgarien, in der autonomen Region Ostrumelien und in Mazedonien und Edirne - unter der vollständigen Herrschaft des Sultans.
Mit Hilfe interner revolutionärer Komitees, der militärischen Intervention des Fürstentums und der internationalen Diplomatie wurde das Fürstentum Bulgarien 1885 mit Ostrumelien vereinigt.
1893 gründeten die Bulgaren von Mazedonien und Edirne in Thessaloniki die Innere Mazedonisch-Adrianopeler Revolutionäre Organisation“ (IMRO).
Zehn Jahre später, im Jahr 1903, rief diese Organisation den größten Aufstand in der bulgarischen Geschichte aus (über 26.000 bulgarische Kämpfer lehnten sich gegen 350.000 osmanische Soldaten auf).
Ziel des Aufstands war die Umsetzung von Artikel 23 des Vertrags von Berlin und die Gewährung von Autonomie für die Bulgaren im Osmanischen Reich als Schritt zur Wiedervereinigung mit Bulgarien.
„Die Situation in Mazedonien zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sehr kompliziert“, sagte Dozent Dr. Angel Dschonew vom Institut für historische Forschung der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften gegenüber Radio Bulgarien. „Die Bevölkerung war großem Terror ausgesetzt, und dies lässt sich in einer Reihe von Dokumenten nachverfolgen, in denen es heißt, dass die Bevölkerung Mazedoniens, sollte der Terror weiter anhalten, ihre ethnischen Merkmale weitgehend ändern wird, da die Bulgaren einer ständigen Vernichtung ausgesetzt sind“.
Am 4. Januar 1903 wurde in Thessaloniki in Abwesenheit vieler IMRO-Führer der Beschluss gefasst, einen Aufstand zu organisieren. Allmählich verlagerte sich die Diskussion darüber, ob es einen Aufstand geben sollte oder nicht, auf die Frage, wie er aussehen sollte. „Es überwog die Meinung, dass eine Partisanentaktik angewandt werden sollte, da die Kräfte der Aufständischen nicht sehr groß waren. Dort, wo es möglich war, sollten die Aufständischen stärker aktiv werden. Und dort, wo die Bevölkerung nicht dazu bereit war, sollte man auf individuelle Aktionen zurückgreifen. Deshalb konzentrierten sich die Bemühungen der Aufständischen vor allem westlich des Wardar-Flusses, wo die Region Bitola als am besten vorbereitet galt“, so Angel Dschonew.
Der Partisanentaktik folgend und um die Kräfte zu schonen, begann der Aufstand in den verschiedenen Revolutionsbezirken an unterschiedlichen Daten - am 20. Juli (Eliastag) in Bitola, am 6. August (Tag der Verklärung Christi) in Edirne und am 15. September (Tag der Kreuzerhöhung ) in Pirin und der Region Serres.
„Als der Aufstand in Bitola zu erlöschen begann, war er in Edirne bereits auf seinem Höhepunkt und in Pirin am Anfang. Als er am 15. September offiziell im Raum Pirin ausbrechen sollte, beschloss der Generalstab, seine aktiven Aktivitäten schrittweise einzustellen und die aufständischen Einheiten zu demobilisieren. Bemerkenswert ist, dass man im Raum Bitola nicht von einem Pogrom sprechen kann, sondern von einer Demobilisierung, dem Einsammeln der Waffen, der Lagerung der Waffen und der Legalisierung eines Teils der mobilisierten lokalen Bevölkerung in den Kampfeinheiten“, erklärte der Forscher.
Die von Österreich-Ungarn und Russland in Mazedonien durchgeführten Teilreformen betrachtet der Wissenschaftler als unbestrittenen Erfolg des Ilinden-Preobraschenie-Aufstandes.
„Die Angelegenheit wurde nicht nur internationalisiert, sondern Vertreter der Großmächte, und zwar militärische Vertreter, begannen durch die Mürzsteger Reformen wahrsten Sinne des Wortes die Lage der christlichen Bevölkerung in den drei Dörfern Makedoniens zu beobachten.“
Vor 122 Jahren wurde der ungleiche Kampf trotz der Selbstaufopferung der Aufständischen eingestellt. Die ungelöste mazedonische Frage sollte zu den Balkankriegen und der endgültigen Teilung der Region nach 1919 führen. Abgesehen von den wenigen Vertretern anderer Nationalitäten in Mazedonien, die sich dem Aufstand anschlossen, erklärten die meisten Teilnehmer des Dramas von 1902-1903 ausdrücklich ihre bulgarische Nationalität.
In Nordmazedonien werden dieselben Helden heute jedoch als „Mazedonier“ bezeichnet.
In Skopje lehnt man gemeinsame Feiern zur Erinnerung an die gemeinsame Geschichte beider Länder kategorisch ab, obwohl dies im Vertrag über Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Nordmazedonien von 2017 ausdrücklich festgelegt ist.
Autor: Iwo Iwanow
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Veröffentlicht von Marta Ros
Fotos: BTA, historymuseum.org, bg.wikipedia.org
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