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Der Boom hält an – Bulgarien ist der zweitheißeste Immobilienmarkt in der EU

Foto: BGNES

Bulgarien belegt den zweiten Platz in der EU beim Anstieg der Wohnungspreise im ersten Quartal 2025 – mit einem Plus von 15,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024.

Lediglich Portugal verzeichnet einen höheren Zuwachs von 16,3 Prozent. Der durchschnittliche Anstieg in der EU liegt bei lediglich 5,7 Prozent, womit Bulgarien zu den dynamischsten Immobilienmärkten Europas zählt. Das zeigen die aktuellen Daten von Eurostat.


Dieser Boom ist besonders in den Großstädten spürbar. Sofia bleibt der teuerste Wohnort des Landes. Laut einer führenden Immobilienplattform liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der Hauptstadt Anfang 2025 zwischen 1.500 und 1.900 Euro – abhängig von Lage, Bauweise und Zustand der Immobilie. In manchen Stadtvierteln übersteigen die Preise sogar 2.000 Euro pro Quadratmeter. Dennoch zeigen sich vereinzelt bereits Anzeichen einer Stagnation oder eines leichten Rückgangs – vor allem bei Plattenbauten und Immobilien in den Randgebieten mit eingeschränkter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Nach Sofia zieht Plowdiw das größte Interesse auf sich: Dort liegt der durchschnittliche Preis zwischen 1.100 und 1.400 Euro pro Quadratmeter. In Warna bewegt sich das Niveau zwischen 1.200 und 1.600 Euro, in Burgas zwischen 1.000 und 1.300 Euro pro Quadratmeter. In kleineren Ortschaften bleiben die Preise hingegen vergleichsweise erschwinglich – was Menschen anzieht, die Ruhe suchen oder eine Investitionsmöglichkeit außerhalb der großen urbanen Zentren.


Laut Analysten zählen unter anderem die vergleichsweise niedrigen Zinssätze für Hypothekendarlehen zu den Faktoren, die den Immobilienboom in Bulgarien befeuern. Im Mai 2025 bewegten sich deren durchschnittliche Werte zwischen 2,60 und 4,20 Prozent für klassische Hypothekendarlehen in Lewa.

Einen weiteren Einfluss übt der demografische Druck in den Großstädten aus – durch Studierende, Ausländer und Arbeitskräfte aus der Provinz, die die Nachfrage erhöhen. Nach Einschätzung einiger Analysten wirkt aktuell auch die Angst vor einem Wertverlust der Ersparnisse im Zuge des Euro-Beitritts als Preistreiber. Insgesamt überwiegt jedoch die Erwartung, dass der Euro den Markt stabilisieren wird. Die Prognosen gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Jahren weiter steigen werden – allerdings deutlich moderater und vorhersehbarer.


Zusammengestellt von: Weneta Nikolowa

Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES, Radio Plowdiw



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