Der Tag des Heiligen Demetrius, der am 26. Oktober begangen wird, wurde in ganz Bulgarien gefeiert. Seine Reliquien, die in Thessaloniki aufbewahrt werden, sind ein ständiges Ziel der Verehrung für viele Bulgaren, die oft nach Nordgriechenland reisen.
Im Volkskalender markierte der Tag des hl. Demetrius das Ende des landwirtschaftlichen Jahres. Früher war dies die Zeit des Abschlusses – die Land- und Hofarbeiter wurden entlassen, erhielten ihren Lohn und kehrten nach Hause zurück. Dieser Moment war zugleich Anlass für Feste, Tänze und fröhliche Zusammenkünfte.

In den bulgarischen Volksüberlieferungen wurde der Heilige Demetrius mit übernatürlichen geistigen Kräften verbunden – sein Bild erinnerte an die alten bulgarischen Priester, Heiler und Seher. Nach dem Volksglauben sind Demetrius und Georgi Zwillingsbrüder: Der heilige Georg brachte den Sommer, während der heilige Demetrius als Beschützer des Winters, der Kälte und des Schnees galt.
An der Schwelle zum Winter war der 26. Oktober besonders feierlich in jenen Orten, deren orthodoxe Kirche dem Heiligen Demetrius von Thessaloniki geweiht ist.
Mit einer feierlichen Liturgie begingen gestern die Einwohner des Dorfes Gorna Lipniza, rund 30 Kilometer von der alten Hauptstadt Weliko Tarnowo entfernt, den 160. Jahrestag der Weihe ihrer Kirche „Hl. Demetrius“. Die Einheimischen berichteten, dass das Gotteshaus entweder von dem berühmten Baumeister KoljuFitscheto oder von dessen Schülern errichtet worden war, die seine Kunst und seinen Stil meisterlich übernommen hatten.

Entschlossen, eine eigene orthodoxe Kirche zu errichten, mussten die Dorfbewohner zunächst den Widerstand der örtlichen Osmanen und der Behörden in Tarnowo überwinden. Die angesehensten Männer aus Gorna Lipniza machten sich sogar zu Fuß auf den Weg nach Istanbul, um den erforderlichen Sultanserlass zu erhalten. Die Kirche wurde auf einem weiten Gelände am Dorfrand errichtet, wo sich einst der bulgarische Friedhof befand. Damit das Gebäude nicht zu hoch erschien und keine Missgunst bei den osmanischen Behörden hervorrief, füllten die Bauleute die Erde aus den Fundamenten rund um die Baustelle auf – ein kluger Schachzug.
Heute zählt die Kirche zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Hier machten Pilger Halt, die dem Weg der Reliquien des Heiligen Iwan Rilski folgten – dem sogenannten „Bulgarischen El Camino“, dem Pilgerweg von Weliko Tarnowo bis zum Rila-Kloster. Ebenso kamen Künstler aus dem In- und Ausland hierher, um an den Kunstresidenzen teilzunehmen, die im letzten Jahrzehnt in Gorna Lipniza entstanden sind.
Zusammengestellt von Elena Karkalanowa
Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov
Fotos: Archiv, ikoni-bg.com, heterotopias.eu
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