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Neues Gesetz über Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen sorgt bei Investoren für Unruhe

Foto: Archiv
In Bulgarien hat das Parlament im April ein neues Gesetz über Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen verabschiedet. Seit Anfang des Monats ist es auch in Kraft. Damit reiht sich Bulgarien in den Kreis jener EU-Länder ein, die in diesem Geschäftsfeld derzeit starke Anreize für Investoren bieten.

Bis 2020 müssen 16% des Stromverbrauchs aus regenerativen Energiequellen kommen, wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, Erdwärme und Biomasse. Das Jahresziel 2010 war, die 11-Prozent-Marke zu erreichen. Bulgarien hat dieses Ziel überschritten, jedoch nur, was die Gewinnung betrifft. Neben dem steigenden Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix des Landes hat sich Bulgarien verpflichtet, den Energieverbrauch der Wirtschaft deutlich zu senken. All dies ist im neuen Gesetz über die erneuerbaren Energien festgeschrieben. Einige Gesetzestexte riefen jedoch bei den Investoren kritische Kommentare hervor. Einer der Gründe dafür ist, dass das Gesetz eine Vorauszahlung der Gebühr für die Einspeisung vorsieht. Diese Gebühr beträgt umgerechnet zwischen 13.000 Euro und 25.000 Euro. Auf einer Pressekonferenz in Sofia gingen Vertreter des bulgarischen Verbands der Windkraftwerksbetreiber auf weitere Schwachstellen im Gesetz ein.

"Das größte Problem ist, dass wir als Investoren das gesamte Anlageprojekt fertig haben müssen, und erfahren den Preis für den von uns hergestellten Strom erst danach", klagt Sebastian Noethlichs, Geschäftsführer des Verbands und einer deutsch-bulgarischen Windkraftgesellschaft. "Wir sind der Ansicht, dass der Verkaufspreis des von uns hergestellten Stroms zu einem früheren Zeitpunkt geschehen muss, wenn die wesentliche Investition in die technische Ausrüstung, Anlagen usw. getätigt wird. Bei geplanten 50 Megawatt-Anlagen sprechen wir von einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro. Um kalkulieren zu können, müssen wir eine gewisse Sicherheit in der Anfangsphase des Projekts haben. Denn in der Zwischenzeit darf die staatliche Preisregulierungsbehörde den Preis für die grüne Energie beliebig verändern", meint der deutsche Investor.

Und vergleicht die Situation ist mit der Bank – man lege Geld für 12 Jahre fest an, die Bank teilt den Zinssatz jedoch erst nach zwei Jahren mit. Dieses Risiko würde viele Investoren aus Bulgarien vertreiben. Diese Meinung vertritt auch Kenneth Lefkowitz vom Verband der Windkraftwerksbetreiber.

"Das neue Gesetz gibt der grünen Energie letztendlich keinen Vorteil", meint Lefkowitz. "Da Bulgarien sich verpflichtet hat, den Anteil der grünen Energie am Gesamtmix zu erhöhen, muss das Land zwischen zwei Optionen wählen – entweder wird diese grüne Energie in Bulgarien gewonnen, oder sie wird importiert. Die Behauptungen, dass die Energiegewinnung aus der Windkraft die Strompreise drastisch erhöhen werde, stimmt einfach nicht. Ganz im Gegenteil – mit der Zeit wird die erneuerbare Energie billiger als die konventionellen Öl, Gas, Kohle und Uran. Der Preis der erneuerbaren Energien sinkt kontinuierlich, weil sie sich mit den Technologien entwickeln. So gesehen sind die heutigen Investitionen in Windkraft Investitionen in die Zukunft", ist Kenneth Lefkowitz vom bulgarischen Verband der Windkraftwerksbetreiber überzeugt.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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