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Petar Krumow: Besieht man sich die Dobrudscha-Ebene, begreift man, dass es sich lohnt, für ihre unerreichbare Unendlichkeit zu arbeiten

Ein Leben, das der traditionellen Musik der Dobrudscha-Region gewidmet ist – mit diesen Worten lässt sich der kreative Beitrag unseres renommierten Komponisten und Dirigenten Peter Krumow wohl am treffendsten schildern. Seine Verdienste um den musikalischen Nachlass dieser Region drücken sich in Form von Hunderten Arrangements, Liedern für Kammersänger, Orchesterstücken, Ensemble-Werken für Musik- und Tanzaufführungen aus, die er verfasst hat.

Viele davon sind für das Repertoire des Ensembles „Dobrudscha“ (in Dobritsch) bestimmt, das Peter Krumow im Laufe von 25 Jahren (1957 - 1982) geleitet hat. Unter seiner Stabführung wurden Hunderte von Aufnahmen bei Radio Warna gemacht. In der Phonothek des Bulgarischen Nationalen Rundfunks werden ca. 500 seiner Kompositionen aufbewahrt. Sein künstlerisches Schaffen ergänzte er durch zahlreiche Veröffentlichungen in den Bereichen Musikkritik und Geschichtsschreibung. Bekannt ist Peter Krumow auch für seine Bücher: „Dobrudscha-Interpreten vor dem Mikrofon“, „Meine Dobrudscha“, „Allein mit ...“, „Das Erbe“. Seine Sammlungen „Volkslieder aus dem Raum Dobritsch und Silistra“, „Stamatka Kirilowa -100 Lieder aus Nord-Dobrudscha“, „Maria Rajkowa - Lieder aus dem Raum Schumen“ enthalten notierte Lieder mit einem Leitfaden über ihre stimmliche und stilistische Zugehörigkeit sowie wissenschaftliche Studien zum Musikmaterial.

Die Volkslieder haben relativ spät Einzug in mein Leben gehalten, dafür sind sie aber für immer geblieben“, sagt Peter Krumow und weiter:

Bis zu meinem vierten Studienjahr an der Musikakademie in Sofia mit Schwerpunkt Chorleitung bei Prof. Georgi Dimitrow war ich begeisterter Fan der klassischen Musik. Ich habe sogar in einem Sinfonieorchester in Dobritsch gespielt. Aber ich wurde während meines für alle Dirigenten unabdingbaren Pflichtpraktikums in das Nationale Folkloreensemble „Philip Kutew“ geschickt. Ich war der erste aus der Reihe. So hat meine Arbeit mit unserer Folklore begonnen, was ich nicht nur nicht bedauere, sondern worauf ich stolz bin. Ich habe genau 25 Jahre mit dem Dobrudscha-Ensemble gearbeitet, das aus einer Amateur-Instrumental- und Tanzgruppe in ein professionelles Ensemble avanciert ist. Im Laufe der Jahre hat das Ensemble viel erreicht. Ein Teil seines Erfolgs hat es dem BNR zu verdanken. Einige unserer Impresarien haben unsere Aufnahmen im Radio gehört und uns dann für Konzertreisen im Ausland kontaktiert. Ich habe großen Wert darauf gelegt, dass sich das Repertoire des Ensembles aus Liedern und Instrumentalstücken aus der Dobrudscha zusammensetzt. Die Musiker in unserem Orchester waren begabte Jungs, aber ohne musikalische Ausbildung, sie kannten nicht einmal die Noten. Ich bin dankbar, dass sie gute, gewissenhafte Menschen waren und wir es gemeinsam geschafft haben, die Dinge zu meistern. Diese 25 Jahre im Ensemble „Dobrudscha“ waren ein kontinuierlicher Fortschritt nach vorn und nach oben.

Nachdem ich das Ensemble verlassen habe, habe ich mich dem Sammeln von Liedern gewidmet. Mir wurde bewusst, dass ich die Instrumentalmusik irgendwie beiseite gelassen hatte und es war mein großer Wunsch, diese Lücke zu füllen. Das ist die Musik jener Tänze, die für die Dobrudscha charakteristisch sind. Ich habe mehrere Volksfeste mit Wettbewerbscharakter für junge Leute initiiert, die gerade erst in die Folklore einstiegen. Einer von ihnen trägt den Namen des großen Sängers Iwan Georgiew. Ich habe das Festival „Dobrudscha-Folkloretage“ organisiert, das 5 Jahre überdauert hat. In meinem letzten Buch „Meine Dobrudscha“ habe ich geschrieben, dass ich zwar in einer anderen Stadt geboren wurde, bis heute aber in Dobritsch lebe. Als ich hierher kam, ahnte ich nicht, dass ich mein Leben der Folklore dieser Region widmen würde. Als ich in diese unglaubliche Atmosphäre tauchte, sagte ich zu mir: „Schau dir diese Ebene an, sieh die Weite, die sich vor dir erstreckt, sieh das Unendliche, das nicht erreicht werden kann und du  wirst erkennen, dass es sich lohnt, für ihr unerreichbares Ende zu arbeiten.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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