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Blickpunkt Balkan

Neue Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei

Der türkische Präsident Recep Erdogan hat Griechenland gedroht, dass es wegen der Militarisierung der Ägäischen Inseln jeden Moment getroffen werden könnte. Daraufhin schickte der griechische Außenminister Nikos Dendias an den  Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell, an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und an UN-Institutionen Warnschreiben über die türkischen Drohungen. Die USA bezeichneten die Drohungen des türkischen Präsidenten Recep Erdogan als „nutzlos“. Sie betonten, dass die griechische Souveränität über die Ägäischen Inseln „nicht in Frage gestellt wird“ und riefen dazu auf, angesichts der russischen Aggression in der Ukraine keine Spannungen innerhalb der NATO zu schüren, so die Zeitung. „Kathimerini“. Auch die Tschechische Republik, die turnusmäßig den EU-Tasvorsitz innehat, verurteilte die Äußerungen Erdogans als „inakzeptabel“. Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna, die Ankara und Athen besuchte, drückte ebenfalls ihre Unterstützung für Griechenland aus.

Rumänischer Präsident tadelt ungarische und rumänische nationalistische Politiker

Der rumänische Präsident Klaus Johannis erklärte, dass die Rechte aller nationalen Minderheiten in Rumänien geachtet würden und betonte, dass die meisten Probleme im Zusammenhang mit interethnischen Spannungen von einigen Politikern „künstlich aufgebauscht“ würden. Johannis machte diese Äußerung im Schloss Cotroceni nach einem Treffen mit der ungarischen Präsidentin Katalin Novák, die Bukarest einen offiziellen Besuch abstattete, wie das Fernsehen DIGI24 berichtete. Der rumänische Präsident erinnerte daran, dass nationale Minderheiten in Rumänien im Parlament vertreten sind, auch wenn sie nicht die für eine Wahl erforderliche Stimmenzahl erhalten. Johannis, der deutscher Abstammung ist, fügte hinzu, dass es in Ungarn und Rumänien Politiker gäbe, die sich Aufmerksamkeit verschaffen, indem sie interethnische Spannungen schüren. Novák versicherte, dass Ungarn den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum unterstützt.

Milchkrise auf dem Balkan

Die serbische Regierung hat den Milchpreis eingefroren und die Ausfuhr von Milchprodukten bis zum 30. September verboten, da es in den serbischen Einzelhandelsketten zu Engpässen gekommen ist, berichtete die Belgrader Tageszeitung „Politika“. Als Grund führen Hersteller die Verknappung der Rohstoffe, den Rückgang der Produktion und den gestiegenen Verbrauch an. Auch in Montenegro wird mit einer Milchknappheit gerechnet, da sein größter Lieferant Serbien ist, berichtete die Tageszeitung „Vijesti“. In Bosnien und Herzegowina ist die Produktion im Jahr 2022 um 12,5 Millionen Tonnen stark zurückgegangen. Der Durchschnittspreis für Milch liegt in der Region bei 40 Cent, während der tatsächliche Wert fast 1,5 Euro beträgt, warnen die Produzenten. In Griechenland ist der Milchmarkt innerhalb eines halben Jahres um 15 Prozent geschrumpft, berichtete BGNES. Aufgrund der steigenden Futtermittelpreise wird es laut Landwirten zu einem Mangel an frischem Fleisch und Milch kommen.

Slowenien protestiert gegen Kommentar des serbischen Präsidenten

Das slowenische Außenministerium hat die serbische Botschafterin in Ljubljana, Zorana Vlatković, zu einer Erklärung vorgeladen. Anlass war eine Äußerung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić während der Visite des slowenischen Präsidenten Borut Pahor am 3. September in Belgrad. Auf die Frage, ob sich Serbien den EU-Sanktionen gegen Russland anschließen werde, antwortete Vučić: „Wie soll ich unseren Bürgern erklären, dass wir Sanktionen gegen Russland verhängen, das die territoriale Integrität Serbiens nicht verletzt hat, nicht aber gegen Slowenien, das dies getan hat, indem es das Kosovo anerkannt hat.“ Ljubljana hat gegenüber der serbischen Seite betont, dass es von Belgrad erwartet, die slowenische Position zum Kosovo nicht zu problematisieren, da sie nicht gegen Serbien gerichtet sei. Slowenien hat außerdem erklärt, dass es „entschieden dagegen ist,die Anerkennung des Kosovo durch Slowenien mit Russlands Aggression gegen die Ukraine gleichzusetzen“, berichtete EURACTIV.

Tirana bricht diplomatische Beziehungen zu Teheran ab

Albanien hat die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen, gab Premierminister Edi Rama bekannt. Er beschuldigte die Islamische Republik, am 15. Juli einen groß angelegten Cyberangriff auf das Land durchgeführt zu haben. Teheran habe versucht, „öffentliche Dienste lahm zu legen und Daten und elektronische Kommunikation von Regierungssystemen zu hacken“, so Rama. Albanien und der Iran sind erbitterte Feinde, weil Tirana 2013 auf Ersuchen der USA und der Vereinten Nationen der iranischen Oppositionsgruppe Mujahedin-e-Khalq (Volksmudschahedin) auf seinem Territorium Zuflucht gewährt hat, wie Reuters berichtete. Einige Tage nach dem Cyberangriff berichteten die Medien in Tirana, dass Hacker persönliche Daten der Mudschahedin veröffentlicht hätten, die in staatlichen albanischen Computern gespeichert waren.

Zusammengestellt von: Iwo Iwanow

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: haber7.com, rs.n1info.com, rferl.org, nova24tv.eu

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